• Bei Erschöpfung, Muskelschmerzen, Leber- und Nierenschwäche an Mitochondriopathie denken!

    Myalgien, ständige Mattigkeit, Leber- und Nierenschwäche und Sehstörungen sind unspezifische Symptome.

    BildUnd doch muss bei diesen Beschwerden stets auch an eine Erkrankung der kleinsten Zellen gedacht werden. Darauf macht der Leiter der Selbsthilfeinitiative für Muskel- und Nervenkrankheiten, Dennis Riehle (Konstanz), in einer aktuellen Aussendung aufmerksam: „Mitochondriopathien sind heute verbreiteter denn je, spielen aber in der ärztlichen Diagnostik oftmals nur eine sehr untergeordnete Rolle, weshalb sie oftmals als mögliche Ursache für diverse Leiden übersehen werden. Dabei können die vererbten oder durch Umwelteinflüsse erworbenen Schädigungen in den eigentlichen Kraftwerken des Körpers durch verschiedene Untersuchungen recht eindeutig befundet werden“, erklärt der Psychologische Berater vom Bodensee – und ergänzt: „Gerade beim Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) spielen Mitochondrien eine wesentliche und zumindest teilweise kausale Rolle. Denn kann der Organismus durch eine Fehlfunktion aus Proteinen und anderen Stoffwechselabläufen in der Atmungskette der Zelle kein ATP gewinnen, macht sich dies in einer umfassenden Ermüdung bemerkbar, beginnend bei kognitiven und psychischen Defiziten, in rascher Muskelermüdung, Muskelschwäche und Muskelkrämpfen. Aber auch in anderen Energie verbrauchenden Organen wie der Leber und Niere kommt es zu einer etwaigen Insuffizienz, wenn Fettmetabolismus, Citratzkylus und Pyruvat-Oxiadation gehemmt sind und desweiteren zu Kardiomyopathien, Augenbewegungsstörungen, epileptischen Myoklonien, Sehnervenschäden oder Hirnentzündungen und Leberfunktionsbeschwerden führen können“, so der selbst an Mitochondrialer Myopathie erkrankte Dennis Riehle.

    Wegweisend für die Feststellung eines Defektes in diesen Zellen sei vor allem eine Überladung mit Milchsäure, die bei Betroffenen in der Blutabnahme vor und nach Belastung nachgewiesen werden kann. Diese Laktatazidose ist neben auffälligen Befunden zu organischen und Aminosäuren in Blut und Serum ein wichtiges Indiz. Zur vollständigen Abklärung ist aber in vielen Fällen eine Muskelbiopsie notwendig. „Die Behandlung fußt auf mehreren symptomatischen Ansätzen: Eine regelmäßige Zufuhr mit Traubenzucker gilt als allgemeiner Hinweis. Auch der Verzicht auf die Atmungskette beeinflussende Medikamente wie Antikonvulsiva sollte nach Möglichkeit beachtet werden. Daneben kann auch eine Regulierung des pH-Wertes mit entsprechender Gabe von Bikarbonat unter ärztlicher Aufsicht sinnvoll sein. Allerdings ist diese nur bei ungestörter Atemfunktion und nicht bei Diabetikern und Nierenpatienten anzuwenden. Die Ernährung kann weiterhin unterstützen, vor allem ist die Reduktion von Eiweiß anzuraten und verstärkt auf Gemüse und Obst zu setzen. In einzelnen Fällen hat sich die Substitution von Coenzym Q10, Vitamin B und Biotin als hilfreich erwiesen“, meint der Coach vom Bodensee und sagt weiter: „Schlussendlich braucht es auch eine verhaltenstherapeutische Unterstützung zur Krankheitsbewältigung und für ein Energiemanagement. Betroffene müssen lernen, sich neue Grenzen zu setzen und sich nicht zu überlasten. Es gilt, Achtsamkeit zu üben und lediglich eine leichte Aktivierung zu praktizieren. Die Aufgabe ist es, den eigenen Körper unter den veränderten Bedingungen neu kennenzulernen und sich mit Maßnahmen der Prävention vor einer Selbstüberschätzung zu bewahren. Denn Alltagsbewältigung kann durch Rücksichtnahme gelingen!“.

    Die kostenlose Psychologische, Sozial- und Ernährungsberatung der Selbsthilfeinitiative ist über www.selbsthilfe-riehle.de erreichbar.

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